Dienstag, 27. Mai 2014

Nida


                                                                                                       21.5.2014
Still war es , kaum ein Lüftchen regte sich und die Sonne schien. Kein für uns sonst so gewohntes mechanisches Geräusch war zu hören, es war einfach nur beeindruckend still, zwischendurch schrien vereinzelt Vögel oder quakte ein Frosch und dazwischen zog mit gewaltigem Flügelschlag  eine Gruppe Schwäne seine Bahn, mit diesem so schwanen typischen Singsang ihres Flügelschlags. O begann dieser schöne Morgen.  Früh legten wir ab, segelten in aller Stille davon, entlang an flachem, waldigem oder auch hohem Dünenufer. Wie beeindruckt und fasziniert war ich wenn hinter dem letzten noch zu sehenden Waldstück, plötzlich eine weiß gelb schimmernde Dünensiluette auftauchte.
 
 







So gelangten wir schließlich an das südlichste Ende der Litauischen Kurischen Nehrung, nach Nida. Der Ort an welchem Tomas Mann drei Sommer verbrachte. Ich hatte ihn mir kleiner vorgestellt. Wir waren schon am frühen Mittag eingelaufen, so hatten wir noch viel Zeit uns umzuschauen. Nach einem  kleinen Gang durchs Dorf, nahmen wir unsere Handtücher  und machten uns auf den Weg an die Ostsee. Etwas mehr wie einen Kilometer mussten wir laufen, dann kamen wir an den, sich die  ganze Küste entlangziehenden, fast nordsee mäßig breiten weißen Ostseestrand. Mit sehr ausführlich beschrifteten Strandabschnitten, wer wo, wie bekleidet baden darf, fanden wir schließlich unseren Platz, badeten, sonnten und schliefen bis es reichte. Dann  machten wir uns auf den Rückweg. Abends machten wir uns dann noch mal auf den Weg in die Dünen, die sich wüstenmäßig neben Nida ausbreiteten. Ein ganz besonderes Erlebnis.
 
Faszinierend waren auch die vielen und überall in prächtiger Blüte stehenden großen Fliederbüsche. Sie fanden sich überall in den in den Dörfern, aber auch an einsamen Stellen in der Wildnis und verströmten einen unglaublich betörenden, schönen Duft!
Am nächsten Tag lieh sich Michael ein Rad, so dass wir zu zweit eine Radtour unternehmen konnten. Besuch beim Sommerhaus von Thomas Mann, das durfte ja wirklich nicht fehlen und dann gings erst mal an der Nehrung entlang, ca. 6 Km durch einsamen Wald. Irgendwann fanden wir eine Kleinigkeit zu essen, dann gings weiter, rüber auf die Ostseeseite, wo wir wieder an einen einsamen Stand fanden und uns sehr wohl fühlten. 



 








 











Da Michael morgen Abend seine Fähre in Klaipeda bekommen muss, werden wir morgen dorthin zurücksegeln und ich werde wieder alleine weitersegeln, auch wieder eine Umstellung, ist es doch auch sehr schön sich austauschen und mitteilen zu können. Schön war es und gut haben wir uns verstanden.
Der Wind kam leider nicht so stark wie erwartet. Zwar konnten wir anfangs segeln, mussten aber zwischenzeitlich dann doch wieder motoren, so lange bis der Wind dan am späten Mittag richtig aufbrieste und wir mit Spinnacker und Höchstfahrt in den Klaipeda Kanal einliefen. So machte sich Michael bald auf den Weg zu Fähre und ich bemühte mich früh schlafen zu gehen, wollte ich doch gerne um 3 Uhr aufstehen, ausslauafen und nach Liepaja segeln.

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