Sonntag, 4. Mai 2014

Unvorhergesehenes


Seit meinem letzten Bericht sind jetzt schon wieder ein paar Tage vergangen. Warum ich so lange gezögert habe? Weil leider etwas „unvorhergesehenes“ dazwischen gekommen ist.
Es herrschte überwiegend Flaute. Anfangs sah es noch gut aus, kurz probierte ich sogar ganz euphorisch den Spi zu setzen, der fiel aber leider gleich wieder ein. So startete ich den Motor und tuckerte mal wieder gemütlich vor mich hin.  Zwischendurch versuchte ich   unter Segel weiter zu kommen, vergeblich.  Als ich den Motor wieder startete, musste ich jedoch feststellen, dass er nicht mehr zog. Ich kam auch bei höher drehendem Motor nicht mehr auf Geschwindigkeit. Hier bestätigte sich was, ich die letzten zwei Tage schon erahnt hatte. Denn mir war aufgefallen, dass der Gang gelegentlich erst mit Verzögerung einrastet. Ich hatte extra Öl, Impeller und Kraftstofffilter gewechselt, aber nicht auf die Kupplung geachtet. Hätte ich das vorher feststellen können? Ich weiß es nicht…
Ich war also mitten vor dem Darss, hatte glücklicherweise Netzverbindung, suchte und fand einen Bootsservice in Stralsund, der aber am nächsten Tag (1. Mai) und auch am Freitag (Brückentag) nicht arbeitet. Aus diesem Grund bin ich erstmal nach Vitte auf Hiddensee gesegelt. Zum Glück kam abends noch Wind auf, so dass ich ca. 21 30  Uhr im Hafen anlegte. Mühsam war´s, als ich in sehr engem Fahrwasser kreuzen musste. Wenig ängstlich fuhr ich mit Blick aufs Echolot immer so weit wie möglich über die Fahrwassergrenzen hinaus, dreimal dann auch kurz Schlammberührung. Mit sofortiger Wende kam ich aber schnell wieder frei. Nur einmal musste ich mich rückwärts herausziehen, der Rückwärtsgang fasst  noch, so dass das gut klappte. 

Den nächsten Tag machte ich einen Ausflug auf den Nordhügel der Insel. Wanderte aber nicht allzu lange, zumal ich gerade erst mit Michael im letzten Jahr dort war, sondern suchte mir einen gemütlichen Platz zum Chillen und lesen. Darüber hinaus ist auch mein Rücken noch nicht wirklich in Ordnung. In Darsserort
war ich zwar bei einer Apotheke und sogar noch bei einem Arzt, der mich sanft zurechtbog, aber schnelle Besserung tritt leider nicht ein.
Ich erkundigte mich jetzt nach weiteren Bootsmotorenwerften, da ich auf dem Handy im Internet nicht sehr erfolgreich war. Am Freitag rief ich bei einer weiteren Bootsmotorenwerft an. Die arbeiteten sogar, was für ein Ärger oder eine Dummheit von mir mich nur auf den einen mit dem ich telefoniert hatte zu verlassen. Freitagvormittag kam ich aber nicht mehr schnell genug von Hiddensee nach Stralsund. So kündigte ich mich dort für Montagfrüh an. Hoffentlich klappt das!
Da es am Sonntag wieder windiger werden soll, segelte ich Samstag gemütlich nach Stralsund, wollte im Industriehafen der Bootswerft anlegen, wäre dort aber total eingeschlossen von lauter Firmenzäunen. 

So fuhr ich doch in den Stralsunder Yachthafen, wo ich meine Zeit mehr oder weniger absitze, lese und mich in Geduld übe. Heute Vormittag bin ich  mit Hilfe eines netten Menschen im Mast an der Saling gewesen um meine Flaggenleinen zu erneuern und den Radarreflektor neu aufzuhängen, der mir zwischenzeitlich heruntergekommen war. Sehnsüchtig schaue ich immer schon mal wieder auf die Karte wo der nächste Törn hingeht? Aber das ist im Moment leider noch müßig. Morgen weiß ich mehr.

1 Kommentar:

  1. Ich halte Dir die Daumen, dass alles bald wieder funktioniert. Viel Spaß beim Runterkommen und Chillen.LG Eva ��

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