21.6.2014
Bin heute Morgen um 4 40 Uhr aufgewacht. Es war angenehm
ruhig nach den letzten windigen Tagen und die Sonne schien. Wollte mich erst
wieder umdrehen und weiterschlafen, entschied mich aber dann doch fürs schnelle
Aufstehen und Lossegeln. War ich mir doch nicht sicher, wie lange ich die Sonne
würde genießen können. Also warm angezogen, noch schnell einen Kaffee gekocht,
den Anker gelichtet und ganz friedlich aus der Bucht heraus gesegelt. Hatte
Glück mit dem Wind, konnte die erste Strecke innerhalb des engen Fahrwassers
gut am Wind anliegen. Wollte versuchen außen an den Inseln entlang zu segeln,
um dort mehr Platz zum Kreuzen zu haben…dachte ich. Als es später genau darauf
ankam, war ich erstaunt festzustellen, dass es bis weit außerhalb der
Inseln, noch lange nicht durchgehend tief ist. Mit über das Wasser schweifenden
Blick, entdeckte ich immer wieder sich
brechende Wellen oder auch nur einen leichten, aus dem Wasser ragenden Felsbuckel,
ganz in der Nähe.
Nach 2 Stunden war der sonnige Morgen auch schon wieder
vorbei, eine graue Wolkenbank hatte sich hervor geschoben und ich war froh über
meine bereits genossenen 2 Stunden Sonnenschein.
Insgesamt blieb es meist trocken und zum Nachmittag zeigte sich die Sonne auch
wieder. Es wechselte sich Flaute, mit Wolken bedingten Windböen ab, so dass ich
nach fast 16 Stunden, im nördlichen Hafen Helsinkis anlangte. Wieder hatte ich
das Glück eines wunderschönen goldenen
Sonnenlichtes, durch welches die Stadt mit ihren verschiedenen Kirchtürmen und
den im Hafen liegenden 5 schweren Eisbrechern, in goldenes Licht getaucht war.
Den nächsten Tag erkundete ich die Stadt, teilweise mit dem
Rad oder Fuß, ich nahm an einer
Bus-Stadtführung teil, bei welcher man auch ein bisschen Info über die Stadt
bekommt. Unübersehbar sind auch hier die russischen Einflüsse, nicht nur die
Uspenski Kathedrale, sondern auch das Stadtbild erinnert mit seinen großen und
palastartigen Häusern in manchem durchaus an St. Petersburg.
Im Hafen liegen jetzt erstmalig insgesamt 4 deutsche Segler.
Ich habe mich entschieden noch eine weitere Nacht hier zu bleiben und zu einem großen
Mittsommerfest auf einer Museumsinsel zu
gehen. Leider war es am Freitag den 20. Juni
kühl und grau und gelegentlich zogen Regenschauer vorbei. Dennoch machte
ich mich am Nachmittag mit dem Rad auf
den Weg dorthin. Dummerweise verfuhr ich mich, dazu regnete es und ich war
schon nass bevor ich überhaupt bei dem Fest war. Es waren Menschen aus aller
Herren Länder da, es wurden Feuer entzündet, folkloristische Musik gespielt, es wurde vor und gemeinsam getanzt.
01 Uhr Ende des Mittsomerfestes |
Hatte mir
sehr gut gefallen, dieses Mittsommerfest in der längsten, der weißesten Nacht
des Jahres, die keine Nacht ist. So blieb ich auch bis zum Ende und machte mich
gegen 1 Uhr wieder mit dem Rad auf den Rückweg. den fand ich jetzt schneller wie vorher den Weg hierher, so dass ich über leere Straßen, schnell zurück
zum Boot gelangte.
Am nächsten Morgen wehte es noch aus nord-west und es sollte
gegen Mittag sogar auf west drehen. So entschied ich mich für ein baldiges
Aufstehen und Losfahren. Kam mit wenigen
Kreuzschlägen gut voran, bis wieder so eine gewaltige graue Wolkenfront aufzog,
die als sie mich schließlich erreicht hatte, Wind von 6-7 vor sich her schob. Das
Großsegel hatte ich schon in Helsinki gerefft. Jetzt aber rollte ich die Genoa
erst halb und als der Wind noch mehr zunahm ganz ein und hielt mich nur mit dem
Groß hoch am Wind, diese Wind-Wetterfront absitzendreitend auf Warteposition.
Mal auf dem einen dann auf dem anderen Bug kreuzend,hatte ich doch auch nicht
so viel Spielraum bei den Inseln und Schären über und unter dem Wasser um mich
herum.
Doch das Ende der Wolke war absehbar, der Wind ließ nach, die Genoa
wurde wieder ausgerollt, erst halb und später ganz und weiter ging die Fahrt.
Doch die nächste Wolkenfront war schon wieder in Sichtweite und die wollte ich
jetzt lieber etwas geschützt über mich ergehen lassen. Leider schaffte ich es
nicht schnell genug über die Bucht und in das angepeilte Schlupfloch. Wieder
Genoa weg, jetzt aber mit Motorunterstützung rein in die Bucht und schließlich
Anker geworfen. Diese Windböen erreichen doch Windstärken die für mein Boot und
mich nur noch schwer zu händeln sind, besonders wenn man gegen an kreuzt. Als
ich später wieder auslief um noch ein Stück Weg hinter mich zu legen, ließ ich
das Groß ganz unten und segelte nur mit der Genoa, die ich flexibler in ihrer
Größe verändern kann. War doch erstaunt wie gut man, bei richtiger
Holepunkteinstellung der Schoten, voran kam, so dass ich bald den kleinen Hafen
Hellviken erreichte.
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