Samstag, 19. Juli 2014

Vaasa – Bureå



                                                                                                               11.7.2014

Gegen 18 Uhr erreichte meine Schwester Isabel den Hafen. Sie war aus München, über Helsinki nach Vaasa geflogen. Ein erstes erfrischendes Bad in endlich etwas aufgewärmten Meerwasser, hier zwische den Inseln. Dann gab es Abendessen. Auf meine vorsichtige Frage, ob es ihr etwas ausmache jetzt noch auszulaufen und zwischen den Inseln zu ankern, erhielt ich die Antwort, dass sie schon mit so etwas gerechnet hatte. Wie gut! Besonders schön und idyllisch war es hier im Wasa Segelclub nämlich wiederum nicht, weswegen wir den Hafen und die Stadt schon wenig später verließen. Wir fanden einen schönen Ankerplatz, badeten noch einmal vom Boot aus und hatten einen schönen gütlichen Abend mit sehr langsam untergehender Sonne. 
Am nächstn Morgen wachten wir beide früh auf. Es war nur schwacher Wind vorausgesagt, weswegen wir uns für einen baldigen Aufbruch entschieden. Leider fiel es dem Wind an diesem Tage schwer, deutliche Zugkraft zu entwickeln, wodurch wir nur langsam vorankamen. Gegen frühen Nachmittag wichen wir in das nördliche Schärengebiet Vaasas aus, um dort zu ankern und erst einmal abzuwarten, wie sich der Wind entwickel würde. Notfalls hätten wir hier auch die Möglichkeit die Nacht zu verbringen. Als es gegen 16 Uhr aufbrieste, begutachteten wir noch einmal die Windentwicklung auf der Wind Grip Karte des Labtops. Dort zeigte sich an der finnischen Küste, Nordost und vor der schwedischen Küste des Bottenvikens Nordwest Wind. Aus diesem Grund entschieden wir uns für den fast nördlichen Kurs, auf welchem wir die schwedische Küste in Höhe von Bureå treffen wollten. Insgesamt nochmal ca. 60 Sm. Mit gutem Wind und sehr blauem Himmel, segelten wir voll freudiger Erwartung in diesen Abend und die sich anschließende Nacht hinein. Der Wind blieb stetig und wir kamen sehr gut voran. 

Mit Staunen beobachteten wir den sich so unglaublich in die Länge ziehenden Sonnenuntergang.
Erst um 23 10 Uhr war die Sonne schließlich hinter dem fernen Horizont verschwunden um nach fast drei Stunden um 2 10 Uhr wieder aus dem Meer aufzusteigen. Die Helligkeit blieb fast wie vor dem Verschwinden der Sonne durchgehend gleich hell. Durch die wesentlich nördlichere Breite auf der ich mich hier oben befand, hatte ich das langsame zurück gehen der Helligkeit doch noch einmal deutlich eingeholt. Es war ein fantastisches und bezauberndes Erlebnis,  diese kurze Nacht die keine war, in der es so gut wie taghell blieb.
Ca 10 Seemeilen vor dem angepeilten Ziel schlief der Wind mehr und mehr ein, so das wir für die letzten fehlenden Meilen den Motor zur Hilfe nahmen, und so gegen 9 30 Uhr im kleinen, idyllischen Bootshafen von Bureå einliefen. In der Umgebung, recht hohe waldige Hügel und mit weißen Stämmen leuchtende Birken, die den Hafen und die weiterlaufenden Ufer schmückten. Zum schlafen war es hier und jetzt zu schön, so starteten wir erst einmal einen Besuch in das nahe liegende Städtchen Bureå. Sehr schön schwedisch, verteilten sich die meist kleinen, weiß und rot gestrichenen Häuschen, weitläufig 
um und durch diese kleine Stadt. Wir fanden einen Laden, in dem wir einkaufen konnten. An einem privaten Haus, mit der Aufschrift „rökt fisk“ erstanden wir zwei, uns später sehr gut schmekende Stücke Lachs. Wie in vielen Häfen hier im Norden gibt es auch hier eine Sauna, eine Bastu. Und da es außer uns kaum andere Gäste im Hafen gab, konnten wir auch diese noch mit Freude nutzen. Die Abkühlung fand im Meer statt. 


Wunderbar, ein tolles Erlebnis, welches wir die nächsten Tage, so oft wir eine Bastu und eine dafür freie Zeit fanden, gerne nutzten. Je kleiner die Häfen oder Anleger, desto kleiner auch die Saunen, schließlich sogar mit Holzofen und direktem Blick aufs Meer. Als sich am Abend über Watsapp die Nachrichten von Deutschlands hohem Sieg über Brasilien überschlugen, versuchte ich doch noch spontan einen Pub im Dorf zu finden, was mir leider nicht gelang. Es war Dienstag und alles war geschlossen, der Pub und sogar die Kneipe auf dem Campingplatz, schade. So fuhr ich, nach einem netten Plausch mit einer Schwedin, der ich auf meiner Pubsuche begegnet war, zurück zum Boot und holte, mir den wohlverdienten Schlaf!

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