Mittwoch, 20. August 2014

Norköping - Arkösund - Bergholmen – Löksundet – Västervik


                                                                                  16.-20.8.
Der Wind wehte schwach und ich war froh meinen Kurs überhaupt anliegen zu können. Hier in der Bucht kam er mehr aus ost-südost, wieder gegen an und als wir endlich draußen den Kurs auf Süd änderten, wehte er vor der Küste, wie schon erwartet von Südwest, so wie auch angesagt. Langsam fange ich an mich über diesen ständigen Südwest Wind zu ärgern. Von anderen Seglern hatte ich  von häufigen südwestlichen Winden an dieser Küste gehört, doch hatte ich mir das niemals so dauerhaft vorgestellt wie sich das hier gerade zeigt. 
Nach jeder Fahrwasser Richtungsänderung nutzte ich die Möglichkeit zu segeln, doch zwischendurch kamen wir nicht umhin auch motoren zu müssen. Mit dem Wetter haben wir immer noch Glück! Zwar ziehen immer wieder Wolken über den Himmel, aber es scheint auch immer wieder die Sonne und dann ist es gleich sehr warm, was wir sehr genießen. Auf diese Weise führte uns unser Weg nach Arkösund, einem hübschen Ort mit einem großen Seglerhafen, den wir allerdings schon sehr leer vorfinden. Nur wenige Boote, mehrere Deutsche aber auch Franzosen, Engländer und Polen, die sich hier auf ihrem Weg nach Süden einfinden, bevölkern den Hafen. Und zwischen diesen wenigen Booten schwimmen tausende von größeren und kleineren Fischen. Die reinste Fisch-Kinderstube. Auf Grund des noch sehr gemischten, brackigen Wassers, scheint sich hier ein vielfältiges Gemisch von Süß und Salzwasserfischen zu tummeln. Da ich nicht so der Angelfreak bin, sind die Fische vor mir sicher sind, was sie jedoch nicht vor den Angelruten Anderer schützt ...
Am nächsten Tag führte unser Weg weiter durch den schönen hiesigen Schärengarten und mit Hilfe eines sehr ausführlichen englisch sprachigen „Harbour pilot to the archipelagos of southern Sweden“, den ich unterwegs von einem freundlichen Schwaben geliehen bekam, fanden wir die nächsten Tage sehr schöne Plätze, wo wir direkt an den Schären festgemacht liegen konnten. 
 
Wir liefen zuerst nach Bergholmen, einer langen kleinen Bucht, die von vielen geschätzt und so, von weiteren schwedischen Booten ebenso gerne genutzt wurde. Am nächsten Tag ging es weiter südwärts. 
Gelegentlich kommen wir an,  von Kormoran Kot weiß gefärbten Schären vorbei, die aussehen wie aus Eis. Auch sieht man Inseln die komplett in Beschlag von diesen Vögeln genommen wurden. Die Vögel bauen ihre Nester in den Bäumen, auf grund des scharfen Kots, sterben dann jedoch sämliche Bäume ab! Ein beeindruckendes Phänomen, was es vor 30 Jahren noch nicht gegeben hat. 
Von Westen nähert sich das erste große, schon herbstlich scheinende, massive Tiefdruckgebiet, vor dem wir uns aller Voraussicht nach doch respektvoll zu verhalten haben!
Auf meinem Windgrip Programm ist zu sehen, dass Wind mit Stärken von 6-8 Bft erwartet wird. Am Himmel bauen sich sehr eindrucksvolle Wolkentürme auf und irgendwann hören wir erste Gewitterdonner. Eines zieht so drohend hinter uns auf, dass ich die Segel wegnehme. 
Die ersten starken Böen und kurze weiße Regenschauer bekamen uns noch zu fassen, dann zog es, glücklicherweise hinter uns vorbei. Mittlerweile liegt Västervik recht nah und da wir vor dem aufkommenden Wind noch einen Tag Luft haben, fanden wir im Löksundet, einen wunderschönen Insel Ankerplatz.  Es ist immer wieder eindrucksvoll direkt an diesen massiven Felsen zu liegen, die steil vor dem Bug ins Wasser abfallen.
Gerne wären wir länger hier liegen geblieben, hätten wir gebadet, Sonne und Ruhe genossen, aber es wird grau und windig, was mich zwar nicht vom Baden im langsam frischer werdenden Wasser abhält, uns dennoch veranlasst nach Västervik, in den geschützten Hafen zu segeln. Sonntagnachmittag  kamen wir hier an, heute ist Mittwoch.
Auch wenn der Wetterbericht hier an der Küste weniger Wind ansagt, dürfen wir uns nicht täuschen lassen. Insgesamt sind draußen mind. 6-7 Bft angesagt, und das immer aus Südwest. Auch wenn wir uns bis Oskarshamn dicht in den Schären halten, müsste ich viel gegen an motoren und und bei dem Wind würden wir höchstens mit 3 Knoten vorwärts kommen. Dafür ist der Motor zu schwach. So muss ich warten bis der Wind nachlässt. Ich hoffe es könnte morgen, am  Donnerstag soweit sein. Aber sicher bin ich noch nicht. Langsam wird es Zeit nach Süden zu kommen. Wir liegen hier nur noch mit 6-7 Booten, in einem Gästehafen, der noch vor zwei Wochen überfüllt war. Gelegentlich regnet es, aber immer wieder scheint die Sonne. So lesen wir oder schreiben Karten. Von Silja habe wir das e-Postkarten schreiben kennengelernt. Die Postkarte die man auf dem Handy mit den eigenen Fotos zusammenstellt und dann online versendet. Meist erreicht die schon am nächsten Tag ihren Adressaten. Damit beschäftigt sich vor allem Birte, ausgiebig. Doch auch die Stadt ist schön und sehenswert, so dass wir uns stets gut zu beschäftigen wissen.

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