Sonntag, 17. August 2014

Stockholmer Schärengarten - Nyköping - Norköping



                                                                                                                   3. - 15. August
Birte war am Montagmittag gut in Stockholm gelandet und trotz ortsunkundiger Taxifahrer, die nur das Wasa Museum nicht aber den Wasa Yachthafen kannten und auch nur wenig Englisch sprachen, gut im Stockholmer Wasa Yachthafen angekommen. 
Auf Grund des immer noch anhaltenden warmen Wetters, entschieden wir uns, zu unser beider Freude, nicht im Hafen zu bleiben und die Stadt zu besichtigen bis Silja am Mittwoch kommt, sondern lieber diese wunderschönen warmen Sommertage draußen an einer Schäre liegend zu verbringen. Schnell waren die Leinen gelöst und wir auf dem Weg raus aus der lauten Stadt. Keine 8 sm mussten wir fahren, bis wir nicht weit abseits vom Fahrwasser einen schönen Platz, zwischen einer kleinen Inselgruppe fanden. Mit dem Bug am Felsen, gut im Windschatten der sowieso nur leichten Briese, verbrachten wir die nächsten 2 Tage, unsere Zeit sehr genießend, lesend, badend und natürlich sich über vieles austauschend über das was alles die letzten Wochen geschehen ist. Am Mittwochnachmittag fuhren wir zurück nach Stockholm, wo Silja spät abends, mit ähnlich unkundigem Taxifahrer ankam, um mit uns die nächste Woche auf dem Boot zu verbringen. Morgens liehen wir uns Räder, mit denen wir ein wenig die Stadt erkundeten. Nachmittags trafen wir uns mit meiner Kusine Barbro, mit der wir ein paar schöne Stunden verbrachten. Eine kleine Runde radelten wir am nächsten Tag noch durch den schönen Djursgarden, bevor wir die Räder zurückgaben.
Dann machten wir uns auf den Weg Stockholm endgültig zu verlassen. Natürlich haben wir nur einen Bruchteil der Stadt gesehen, dennoch, bei diesem schönen Wetter ist uns nicht nach längerem städtischen Sightseeing, sondern die Ruhe, das Wasser und die Sonne ziehen uns wieder raus aufs Meer, zwischen die Inseln.  Mal mit Motor, dann wieder unter Segeln schlängelten wir uns zwischen den Inseln hindurch, bis in die „Napoleon Bucht“, in welcher wir zwischen sehr hohen Felsen einen
schönen Platz fanden, abends aber doch sehr erst
aunt waren, mit wie vielen Booten sich diese Bucht noch füllte. Von „einsamer Ankerbucht“ konnte hier nicht mehr die Rede sein. Schon eine Woche später sollte sich das merklich ändern, wenn die Schule wieder beginnt und die Hauptsaison hier zu Ende geht. Von hier segelten bzw. kreuzten wir, auf Grund des anhaltenden Südwindes, weiter zur Insel Utö, in den dortigen sehr schönen Hafen. Unterwegs hielten wir an einem kleinen Anleger mit einem nahe liegenden Hotel, hier buchten wir Siljas Rückflug, mit Ryan Air von Nyköbing nach Bremen, am kommenden Dienstag.
 Das Wetter ist immer noch schön und warm, auch wenn sich der Himmel  zusehends häufiger mit Wolken bezieht, die zeitweilig für guten Wind sorgen. So hatten wir eine recht windige und durch teilweise sehr enge Fahrwasser, auch recht aufregende Überfahrt, durch die Inselspitze von Nynäshamn hindurch, bis hin zur Inselgruppen von Ringsön und Langön, wo wir abends einen schönen Platz fanden und eine gute ruhige Nacht genossen. 
Erst am Morgen hatte ich etwas Mühe, mich auf Grund des gedrehten Windes von der Untiefe und den Steinen neben dem Boot zu befreien. Erst aus dem Wasser heraus konnte ich das Boot in die richtige Richtung drücken, so dass wir einen geschützteren Ankerplatz anlaufen und die spätere Regenbö gut geschützt abwarten konnten. Gegen 10 30 Uhr machten wir uns auf den weiteren Weg nach Nyköbing, von wo aus Silja am Dienstag nach Hause fliegen wollte. 
Die sehr lange Einfahrt nach Nyköbing führte uns durch enges Schilffahrwasser, durch welches wir die Schärenlandschaft verließen und uns im flacheren Inland wiederfanden, ohne Felsen und hohe Steinkuppeln. Eine nette kleine Stadt mit ordentlicher Hafenanlage empfing uns. Ein Stadtbummel, vorbei an einer Burg und netten Häusern war schön, doch war mal wieder Feierabend, weswegen nicht mehr viel los war und wir bald zum Boot zurückkehrten. Am nächsten Mittag klappte dann alles gut, Silja kam sogar mit dem abzugebenden Mietwagen unseres Stegnachbarn, schnell und einfach zum nahen Flugplatz, so dass auch wir uns wieder auf den Weg machten in Richtung Norköping, um Tante Ilona zu besuchen. 
Mit südlichem Gegenwind kamen wir nur mühsam aus der engen Bucht heraus, suchten aber bald schon wieder Schutz vor dem stärker werdendem Wind und den plötzlich aufkommenden Gewitterschauern. Wir fanden wir einen geschützten Platz zwischen den Inseln, den wir nach Abzug der Gewitter verließen und schließlich noch einen schönen verspäteten Segeltag genossen. Wir gelangten bis in den Eingang der Norköping Bucht, wo wir mit dem letzten Tageslicht einen schönen Ankerplatz hinter der Insel Hargö fanden. 
 Still und geschützt wachten wir am nächsten Morgen auf, die Sonne schien und wir genossen diese sonnige Einsamkeit. Der Sommer scheint hier merklich an sein Ende zu kommen. Nach den letzten Regenschauern wurde es frischer, die große Hitze scheint vorbei zu sein! Auch wird es einsamer auf dem Wasser. Schließlich machten wir uns auf den Weg nach Sandviken, tief in der Bucht, kurz vor Norköping. Dort fanden wir einen geschützten Platz im keinen Hafen, telefonierten mit meiner Tante Ilona die uns keine halbe Stunde später zu einem sehr netten Abend zu sich holte. Sogar ihr jüngster Sohn Stellan kam zu Besuch. 
 
Er erzählte vieles über seine Arbeit in der schwedischen Forstwirtschaft. Schön war es, sich nach so vielen Jahren wieder neu kennenzulernen. Zuletzt hatten wir uns auf unserer Hochzeit gesehen, vor 26 Jahren. In der Zwischenzeit sind wir beide deutlich älter geworden. Als Stellan uns am späteren Abend wieder zurück aufs Boot brachte, saßen wir noch länger an Bord zusammen, klönten und hatten es sehr nett zusammen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen